woher kommen wir, wohin gehen wir,
wie endlos ist Zeit und der Raum, wie weit,
zwischen den Strophen der Melancholie
spürst Du sie, die Dissonanz der Gefühle,
auf Ewigkeit hoffend, auf Dauer der Treue,
die Serenaden der Wehmut, sie füllen
verblassende Träume mit Fugen in Moll,
Trauergedanken klopfen die kleinen Terzen
ins matte Gemüt verschatteter Augen,
atmen Raureif ins mondlose Dunkel,
ins Grau vergitterter Sehnsuchtsportale,
fragendes Blicken, letzte Worte des Glücks
zu hastig verschluckt, und das Fallen
echolos abgrundtief, Kreuzwege gelebter
Momente und des vergeblichen Glaubens,
dennoch ein Amen, und da warst Du,
da war Gleichklang geschlossener Augen,
Lieder der Liebe, verklungen im Nichts,
Schlürfen aus leeren Bechern, gallebitter
der Abschiedstrunk, der Tod und das Leben
aus gleichem Stoff, doch da ist ein Leuchten
hinter dem Horizont im Saal des Wartens
auf vorletzte Züge, lass uns den Karren neu
streichen in Farben des Sommerwinds,
die Tore weit öffnen zum Raum der Stille,
denn hinter den hohen Tannen, da leuchtet
die lichte Botschaft der Heiligen Nacht,
woher kommen wir, wohin gehen wir,
wie endlos ist Zeit und wie weit der Raum
zwischen den Strophen der Melancholie
Kommentare
Die Melancholie, das Licht -
Sie füllten Dein Gedicht ...
LG Axel
Ohne das täglich’ Licht -
gelingt das Leben nicht …
Danke und LG Marie
Danke, liebe Marie, für dieses wundervolle Gedicht, so schön formuliert, poesievoll, melancholisch und doch hoffnungsfroh. Ich werde es mir kopieren - in den Ordner: Die besten Gedichte bei Literatpro.
Liebe Grüße und einen schönen Tag,
Annelie
Ich danke Dir, Annelie, für Deine lieben Worte, sie sind mir sehr wichtig, herzliche Grüße zu Dir zurück -
Marie
Ein wunderschönes Gedicht, dass die großen Fragen aufnimmt, in einer innigen und wie versöhnlichen Weise , die dann in die lichte Botschaft der heiligen Nacht führt.
HG , liebe Marie. Ingeborg
Immer mal wieder querbeet durch’s Leben, das kommt von selbst, und das Licht am Ende – brauche ich; herzliche Grüße zu Dir zurück –
Marie
Hach ja, die große Meerfeld wieder...
mit goldener Feder, aber nicht einer goldenen Gans, sondern einer Schwänin, schreibst sie nicht nur, sondern malt damit auch.
Ich bin gezeichnet davon.
LG Uwe
Ach Uwe, für diese mich entzückende Formulierung UMHALSE ich Dich dankend grinsend, ohne Dich damit zu überfordern, ist ja nur auf dem Papier …
liebe Grüße zu Dir - Marie
Umgekehrt, auf Papier überfordert, Haut auf Haut unterfordert mich mäanderndes Umhalsen...
stimmt, Uwe; eine Lösung weiß ich jetzt auch nicht, außer, die Umhalsung löschen, das wäre doch auch schade, irgendiwe ...
„zwischen den Strophen“ weilt der Friede,
wie die Liebe in duftenden Briefen.
Heute begleite mich die Melancholie –
die du, liebe Marie, so wunderbar niederschriebst …
Herzliche Grüße
Soléa
Danke, liebe Soléa, Melancholia ist die kleine liebenswerte Schwester der düsteren Depression, sie ist die mit Wehmut verbundene Traurigkeit, die voller Erinnerungen ist und und so gut in diese dunkle Zeit passt, ich möchte sie nicht missen ...
ich grüße Dich herzlich zurück - Marie
..."die lichte Botschaft der Heiligen Nacht"
offenbart sich mir nicht,
doch dafür umso mehr, die wunderschöne Poesie
in Deinem Gedicht :)
Liebe Marie,
die sakrale Lyrik spaltet mein Herz:
einerseits bewundere ich die nicht minderschöne Poesie
der Werke, andererseits habe ich das Gefühl zu schummeln, wenn ich "lesenswert" drücke, da ich keine Christin bin. Ein Dilemma, aus dem ich noch einen befriedigenden Ausweg suche.
Liebe Grüße,
Ella
Danke, für mich hat ein "Like" keine so dramatische Bedeutung, es heißt, habe es gerne mit Interesse gelesen, nicht mehr und nicht weniger, und "die Botschaft der Heiligen Nacht", so, wie ich es verstehe, ist über die Grenzen der Konfessionen hinweg ein Anliegen aller gutwilliegn Menschen der Erde - FRIEDEN in uns und in der Welt. Ganz gleich, an was oder ob Du an nichts glaubst - der Botschaft stimmst Du zu, da bin ich mir sicher, liebe Ella ...
liebe Grüße Marie
Eingelassen zwischen die Zeilen im Metrum die Hoffnung sanfter hervordringend als Wintersonnenwinde durch die Tannennadeln und doch tief hineinragend ins Innere derer, die wahrzunehmen in der Lage sind durch die Bitternis des Dissonanten, jenen allumfassend tiefen Schmerz...
Eindringlich!
LG Yvonne
Das Metrum der Hoffung wiederholt sich, ich weiß, aber ich kann nicht ohne, danke, Yvonne, und liebe Grüße in das etwas dustere Adventswochenende ...
Marie
Ja, genau das ist das Wunder-Bare für mich - Variation (und ganz besonders die deine) ist nicht einfach Wiederholung - stets ist etwas Neues dabei ;) verpackt im Gewand der Hoffnung! Ich hatte erst Arbeitswochenende gelesen - Freud lässt grüßen, haha (die Arbeit stapelt sich wirklich hier...),
Sende dir den Glitzer im Strahl der aufbrechenden Wolken - dahinter das Strahlen immer verborgen... liebe Grüße zurück Yvonne
Danke Liebe Marie
Mein Dank geht an Dich zurück, liebe Cassy!
Marie