Bahnhof am Nachmittag, leuchtend hell die lebenden, dunkel
die toten Blicke, das wilde Winken, die letzten Rufer, hier bin
ich, endlich, steig ein, was kommt dann, das Licht des Mittags,
die Schatten des Graus, das Streicheln des Glücks, oder nichts
von dem, was du willst, die falschen, die ehrlichen Tränen,
bereut oder nicht, was gilt, es scheint alles ein Gleichnis zu sein,
der Bahnsteig, das Leben, gesehen werden, anhalten, stolpern,
sich erheben, vergib mir, vergiss mich nicht oder doch, wer weiß,
bis bald, die Unsicherheit des Fühlens, des Denkens, vorletzte
Reisetage, sich haltend zeigend erkennend verbergen, so tun,
als ob, ankommend gehend, fließende Abschiedsgefühle, die
falschen und die ehrlich gemeinten Worte, ich schwöre, melde
mich gleich, oder nie mehr, der Anfang, das Ende gewimmelten
Bunts, ich höre sehe haarige Schwarzgelbbraune mit Zungen
aus aller Welt, ehrliche, falsche Freunde von überall her,
schubsen, schieben klagend, lachend ihr Rollgepäck durch zu
schmale Gänge, einen Platz suchend, der Zug ruckt an, er wiegt,
biegt sich, reden möchte ich, doch die Verkabelten abweisend,
abwesend, nur eine strickende Alte lächelt mich an, auch die
Familie am Vierertisch knuspert Müsliriegel mit Blickkontakt,
mein Leben nimmt Fahrt auf ins Ungewisse, das war’s, bis bald,
bin ich dir, sind wir uns nahe gekommen, das ist die Frage der
Fragen, ich atme tief ein und aus, halte meine Abschiedsaugen
dankend ins schwindende Licht des frühen Abends und beende
jedwedes Grübeln über das Ziel meines unsteten Reisens.