bin PESSIMIST; habe zu oft geträumt, zu viel versäumt, Natur vergeht, es ist zu spät, ich weine, klage, und ich verzage;
bin OPTIMIST; schau auf den Tag, der kommt, mit Hoffen, noch ist es offen; es wird schon gut, mit Mut zum Handeln – lässt es sich wandeln;
bin REALIST, denn mir ist klar, es zählt die Zeit, die ist und nicht, die war, habe das eine Leben nur, den bunten Reigen, danach ist Schweigen;
ich bin auch CHRIST; ein höchster Wille ist, der wiegt, habe den Hass in mir besiegt, tu, was ich kann, lob’, was mich prägt und hoffe auf ein Licht, das trägt;
bin eine FRAU; doch wer ich bin und was ich kann und will, was mich so hält in dieser Welt, weiß ich noch immer nicht genau; ich zweifle, suche,
ich bitte, fluche; mal lebe ich im Status quo, ich jubiliere und bin froh, den ganzen Tag verspielt, verliebt und kurz darauf zutiefst betrübt; klingt das banal?
ist mir egal; ich schreibe weiter, das, was ich fühle und bleibe heiter; so viele Saiten, die in mir schwingen, die mich begleiten und in mir klingen;
nun nicht mehr grübeln, nichts verübeln; die Stunden rennen, da hilft kein Flennen; lasst preisen uns den Monat Mai, schon morgen ist’s vielleicht vorbei …