Erschüttert schnürt der enge Kreis sich weiter
und immer weiter zu. Die lahmen Beine
sind kaum mehr Stütze für den trüben Geist.
Beschämt fast ziehen Wolkenstreifen heiter
an ihm vorbei. Ihn drosselt harsch die kurze Leine.
Die alten Augen blicken wissend in die Ferne,
ins Blau, ins Grün, ins endlos weite Feld
und sagen leise: „ICH seh mehr, als DU je weißt.“
- Und doch ist jener Pferch für ihn die ganze Welt…
Ich knie kurz nieder, mache Rast, berühre
sein stumm gebeugtes, raues Haupt.
Nicht sichtbar ist‘s, doch ich erspüre
ein Maß an Kraft, an Glut, die nie geglaubt
in jenem spröden, greisen Diensthund schwelt.
Sein vager Blick wird kurz ins Jetzt gezerrt.
Durch seinen Körper geht ein Tosen, Schäumen.
Im Strahlenkranz der stummen Aufbegehr
erblick ich, was sein Dasein ihm verwehrt.
Doch zählt nicht das, was ihm so fehlt.
Es misst, was ist. Was in ihm währt.
Und findet Platz in unbegrenzten Träumen.
Ich begegne jenem alten Diensthund oft gemeinsam mit Murphy, unserem kleinen flinken Racker. Der Blick des greisen Schäferhundes, der seinen Geist jenseits seines Pferches spazieren führt, lässt mich nicht los.