Der letzte Schritt

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Was tun wir mit der Lebenszeit?
Sie in Minuten einzuteilen,
ist oberschlau und genial -
da komm ich noch einmal so weit,
denn wenn die Dings gezählt enteilen,
Minuten, Stunden, ja, dann fall
ich nicht ins Loch, wenn sie vorbei
sind und die Zeit entschwunden,
wobei der Körper, schwer wie Blei,
die ganze Lebenskraft entbunden
hat und er sich in das Nichts verzieht.
Ist dann noch wichtig, was geschieht?

Dunkelheit umgibt die Seele,
Gefährlich ist die Lage der Nation!
Politik tritt auf der Stelle -
der Mensch werkt nur für Gotteslohn!
Niemand hat noch Perspektiven -
überall regiert die Nacht!
Und die Geister, die wir riefen
haben viel zu große Macht ...
denn der Ungeist übt Gewalt
an den friedlich Eingestellten -
so gewinnt die Pein Gestalt!
Doch die Masse der Geprellten
drückt sich vor den Konsequenzen,
denn die falschen Exzellenzen
drohen ihnen mit Regress!
Das ist der Abstieg per Express ...

Was tun wir mit der Lebenszeit?
Sie nur in Gelder einzuteilen,
ist alles andre als genial!
Auf lange Sicht kommt man nicht weit,
sich in den Reichtum abzuseilen,
ist schlicht borniert und auch fatal.
Das kann selbst ein Gehirn aus Brei,
das, in Systeme eingebunden,
verzaubert ist und niemals frei,
unfähig ist, je zu gesunden!
Es weiß nicht, was uns allen blüht,
wenn man verroht ist – abgebrüht!

Dunkelheit umgibt die Seele!
Der Teufel sitzt auf hohem Thron!
Im Herzen hat er tausend Pfähle -
für uns, die Ehrlichen den Arwohn.
Wir schürften in des Geistes Tiefen,
ersehnten uns nicht seine Pracht,
und träumten nicht, wobei wir schliefen,
von dem was er sich ausgedacht.
Was, bei diesem Sachverhalt,
sollen uns noch Werte gelten,
die erscheinen, stumpf und kalt,
enden in den Pestilenzen,
die in tausend Konferenzen,
zerredet werden für den Stress -
denn die Welt liebt den Exzess!

Was tun wir mit der Lebenszeit?
Hier in Frieden zu verweilen,
heißt mit Menschen ohne Zahl,
sich zu quälen - weit und breit
hat die Zukunft keine Wahl:
als eine Botschaft zwischen Zeilen,
endet sie in einem Schrei!
Dann dreht nur der Tod noch Runden,
ihm sind wir reichlich einerlei -
nur als stets zufriedne Kunden
gehen wir willig bei ihm mit.
Gern machen wir den letzten Schritt!

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen webseiten
Gedichtform: