Man betete mit mir – ich musste die Hände falten,
zwar nur jeden dritten Abend, aber immerhin ...
Ich wusste, es war gut gemeint und hab' behalten,
dass ich – wie alle anderen – ein Kind Gottes bin.
Hättet ihr euch im Alltag auch an das Gebet gehalten,
und wesentlich frommer gelebt, als einst geschehn,
würde ich vielleicht auch heut' noch die Hände falten
und hin und wieder in den Gottesdienst gehn.
Aber als der Herr Pastor uns zu Hause beehrte:
'Ich hätt' paar Stempel zu wenig im Konfirmandenpass',
habt ihr mich verteidigt: Der weite Weg erschwerte
den Kirchgang der Tochter am Sonntag - darüber hinaus:
hätte sie Samstag auch noch Schule und käm' spät nach Haus.
Mal ganz im Ernst: Das fand ich wirklich krass - süß von euch!
Euch nur EINMAL auf meiner Seite zu wissen,
egal, ob es möglicherweise die falsche Seite war:
Dafür könnte ich euch im Nachhinein noch küssen:
euch seltsames, kleines, singendes pommersches Elternpaar!
Kommentare
Schlechte Erfahrung; schade. Ich habe da bessere in der Erinnerung, wir haben mit dem Pfarrer diskuitiert - über Gott UND die Welt. Wenn man Gott sucht (wie auch immer man ihn nennt), muss man auch nicht unbedingt Gottesdienste besuchen. Aber in schönen hohen Kirchenräumen - bekommt man schon Ahnungen. Ich jedenfalls.
LG Marie
Danke, Marie, für deinen Kommentar. Eigentlich war es im Nachhinein gar keine sooo schlechte Erfahrung. - Auch ich liebe Kirchen und habe früher viele besichtigt. Es ist richtig, dass man nicht immer Gottesdienste besuchen muss, um Gott zu finden; aber ich werde mir wahrscheinlich in nächster Zeit 'Predigten' anhören, auch weil ich gerne singe, auch Kirchenlieder, weshalb nicht? und um, wie du es mal so schön ausgesprochen hast: zu reflektieren. Ich denke gerne über solche Texte nach.
Liebe Grüße
Annelie