Schräges Licht liegt auf den Mauern –
die Sonne strebt zum Untergang
und die armen Seelen trauern,
weil die ersten Schatten lauern
(Geister rüsten sich zum Gang)
und die Nacht greift nach dem Land.
Sie lobt den Ausgang tausendmal!
Hinter den Fassaden glimmen
nun gleich Lichter, als Ersatz.
Sehr gedämpft sind noch die Stimmen,
die jetzt durch den Äther schwimmen –
rötlich leuchten Baum und Platz.
Ahnungsvoll treibt der Verstand
Spiele zwischen Lust und Qual!
Dieser Tag ist gut gewesen?
Wer hat wem wozu gedient?
Was ist nun herauszulesen?
Außer Spesen nichts gewesen?
Ist das Abendglück verdient?
Die Quintessenz liegt auf der Hand –
alle Wege werden schmal!
Genuss lässt uns niemals verzagen,
begleitet uns die Zeit hinein …
Bald erscheint der Große Wagen
und der helle Mondenschein
bringt die Hoffnung in ein Sein,
in dem wir Tag für Tag erschlagen …
doch was welkt und was verschwand
preisen wir jetzt, froh, verbal!
Kommentare
Schön scheint es, das Abendlicht -
Dann sieht man all das Elend nicht ...
LG Axel
Ja, leider ist das direkt so...
Die klare Sicht spült man durchs Klo
LG Alf
Nachtblindheit gibt's auch am Tag:
der Mensch nichts sieht und wenig fragt …
Liebe Grüße
Soléa
Ja, tag- und nachtblind ist die Welt,
denn auch der größte Mist gefällt!
LG Alf
Wie die Stimmen glimmen
und die Wörter schwimmen:
Unverzagte irren tanzend schlicht
und mottengleich durchs Abendlicht...
LG Yvonne