Judaslohn

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von Heide Nöchel (noé)

Sechs Milliarden Ehrverlust,
unsicheres Herumlavieren -
wächst da bei euch nicht auch der Frust?
Könnt ihr denn damit noch regieren?

Hat euch der Wähler erst gewählt,
wird "Anstand" wohl zum fremden Wort?
Und ist dann alles, was sonst zählt,
so über Nacht ganz einfach fort?

Denkt doch NUR nicht, dass das Geld,
das ihr ihm hinterhergeschmissen,
den Neu-Despoten stille hält,
so viel solltet ihr schon wissen!

Was interessiert denn ihn das Recht,
das des Staates, das der Leute,
auf DEM Ohr hört er doch so schlecht.
Und wie das aussieht, sieht man heute:

Richter, Lehrer, die Studierten,
müssen ab jetzt im Lande bleiben,
die das Wort ganz offen führten,
dürfen heute nichts mehr schreiben,

Internet wird abgeschaltet,
die Todesstrafe eingeführt ...
Dass Volkesliebe nicht erkaltet,
wird abendlich sie vorgeführt.

Und da schwenken sie die Fahnen,
die Massen, die ihn unterstützen.
Ob sie wirklich es nicht ahnen,
dass sie der Selbstdarstellung nützen?

Machen wir kurz einen Sprung,
gehn an die siebzig Jahr zurück:
War's damals nicht die "Vorsehung",
die lieferte ein Possenstück?

Er lacht - noch nicht mal hinterm Rücken -
über die dumme Westlerbande.
Ihr lasst euch öffentlich zerpflücken,
seht ihr das wirklich nicht als Schande?

Wer so in die Parade fährt
und noch versucht, uns zu erpressen,
der ist nicht das Lavieren wert,
den solltet schnellstens ihr vergessen!

Die sechs Milliarden Judaslohn,
die werft ihm ruhig auf das Feld.
Den Ehrverlust, den habt ihr schon,
der Rest ist doch nur schnödes Geld!

noé/2016

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