Zikkurat

Bild von Jürgen Wagner
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Ein Turm zu den Sternen
Eine Treppe ins Licht
Eine Ahnung der Fernen
Ein Berg, der entspricht

Uns'rem innr'en Verlangen
Und himmlischer Zier
Die Sphären, die sangen
Doch Friede ist hier

2016 - Zikkurate waren gestufte, mächtige Tempelberge im alten Mesopotamien (ab 5000 v.Chr.). Eine Terrasse, die stufenweise erklommen werden musste, hatte auf der Spitze einen Tempel. Selbst die heutigen Relikte zeigen noch die Kraft dieser Orte an.

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Kommentare

Jolanthe
27. Dez 2016

Im griechischen Faistos bin ich in einmal kurz nach dessen Ausgrabung, also nachdem die Stätte noch energetisch ihre volle Wirkung hatte, eine solche Ritualtreppe hinauf geschritten. Man kann sie tatsächlich nur langsam SCHREITEN! Dabei weitet und hebt sich das Bewusstsein auf ungeahnte Weise, es wird still, friedlich und geklärt.

Sehr ungern stieg ich wieder herab ins laute, profane Leben. Dass dort unten der Frieden der letzten Gedichtzeile zu finden war, habe ich nicht erlebt!

Helle Grüße von Jolanthe

27. Dez 2016

Ich bin die Cheopspyramide von Gizeh früh morgens hoch gestiegen, den Berg Sinai vor Sonnenanbruch, die Kathedrale von Chartres. Aber weit mehr gefordert und berührt hat mich der Kleine Korber Kopf hier im Remstal zur Nacht, den ich viele Male aufgesucht habe. Diese großen Tempel und Kathedralen sind eben doch auch Herrschaftssymbole und sehr kunstvoll aufgeladen, während der kleine Hausberg und die alten Eichen und Buchen dort droben einen ganz anderen Zauber entfalten - und eine andere Lebendigkeit. Sie können einen durchaus auch willkommen heißen und man selber kann sich langsam einfinden. LG! JW

Jolanthe
27. Dez 2016

Wie wäre dann ein dritter Vers, der die Zikkurate im Sinne Ihrer Antwort erweitert?

Herzlich grüßt Jolanthe

Jolanthe
27. Dez 2016

Wie wäre dann ein dritter Vers, der die Zikkurate im Sinne Ihrer Antwort erweitert?

Herzlich grüßt Jolanthe

27. Dez 2016

Getaucht in die Stille
begrüßt mich der Wald
Auf Anhöhe sangen
die Bäume so alt

JW

hcheim
28. Dez 2016

Ob nun Zikkurat, Pyramide, Tempel, heiliger Berg oder Hausberg - wir Menschen streben doch aus tiefer Sehnsucht immer nach Gipfelerfahrungen.

Das Problem ist jedoch: wir wollen dann so gerne weiterhin im jenseitigen Lichte stehen, Sphärenklängen lauschen, dort Frieden erfahren und ebenso, wie die Jünger Jesu auf dem Berge der Verklärung, dort "Hütten" bauen. Doch das ging bei denen nicht, das geht auch bei uns nicht, denn wir haben hier unten unsere Lebens-und Lernaufgaben.
Dieser notwenige Abstieg vom Berg ist doch das eigentliche Problem!

Übrigens ist auch im Volksmärchen die Rückkehr aus einem jenseitigen Bezirk oft gefährlich, man kann dabei alles wieder verlieren, was man mit Mühe errungen hat, z. B. die jenseitige Braut.

Es würde auch mich interessieren: Meint die letzte Zeile des Gedichtes jenseitgen oder diesseitigen Frieden?

Und für ein probates Rezept für den Auf-und Abstieg wäre auch dankbar.
hcheim .

28. Dez 2016

Ich glaube, es braucht etwas Zeit und Behutsamkeit. Wenn man Großes erlebt hat, sollte man sich Zeit lassen - der Übergang ist nicht immer leicht - z.B. wenn man aus tiefer Stille wieder in den Alltag zurückkehrt. Oder wenn man vom Berg hinabsteigt, was oft anstrengender ist als der Aufstieg. Aber man trägt das Erlebnis in sich. - Der Friede ist in meiner Erfahrung ein innerer - und strahlt von dort aus in alle Richtungen. Danke Ihnen! JW