Ein Meister kühn das Wort erhebt
Er spricht und es rührt meinen Sinn
Es ist etwas, als ob man schwebt
Man sieht, was ist und wer ich bin
Er weiß um Lieb', um das Gemeine
Die Worte bringen schnell in Not
Man spricht, man weiß, jawohl, ich meine …
Die Worte sind der Dinge Tod
Das Schweigen ist oft überlegen
Das lange Hören, Warten, Schau‘n
Bis Dinge dann den Geist bewegen
Und mehr entsteht als schöner Schaum
2014-16 - zum Gedenken an R.M. Rilke (1875-1926):
Ich fürcht mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle Dinge um.