Immer ist der Lust auch Klage
tief im Innern beigemischt,
wenn nach einem schönen Tage
spät das Abendrot erlischt.
Stille ist der Tag gegangen,
still die Nacht herab sich neigt,
nach der Sonne hellem Prangen
sanftes Sternenlicht sich zeigt.
Nun will ich in mir entfalten
reich die Seele, engelsgleich,
will mit frohem Mut gestalten
neu des Geistes ew‘ges Reich.
Dennoch ist der Lust stets Klage
tief im Innern beigemischt,
weil dabei ganz ohne Frage
auch manch Schönes wird verwischt.
Gar zu gerne würd’ ich schlichten
meines Herzens Widerstreit,
möcht’ im Traum erinnernd dichten
Worte über Sein und Zeit.
Geschrieben am 23. Juli 2020.