Faulsein

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von Monika Laakes

Flinke Hände, flinke Beine,
diese Frau ist nur in Eile.
Schön, dass sie so sinnvoll hastet.
Ist sie noch nicht überlastet?

Alle Menschen lieben sie,
weil sie ja so fleißig wirkt.
Sie nimmt ihnen Lasten ab,
die das Leben in sich birgt.

Ohne Rast und ohne Ruhe
fegt sie wie der Wind durchs Leben.
And're schauen gerne zu,
denn sie möcht' so gerne geben.

Heiliges Madonnenwesen,
schimpf nicht über Bummelanten,
vielleicht brauchen sie die Ruh',
häufig sind sie die Verkannten.

Faulsein sollte man sich gönnen,
denn es hat besond'ren Charme.
Ab und zu mal richtig Gammeln,
davon wird die Seele warm.

Dann fletzt man in kühnen Träumen
und malt sich eine eig'ne Welt.
Hat nun garnichts zu versäumen
und genießt, wie's Blatt dort fällt.

Das hat ja keine große Eile,
wenn nicht der Wind es brutal fegt.
Es schwirrt bedächtig eine Weile,
bis es sich einfach niederlegt.

Sind wir sowas wie Maschinen
oder Wesen der Natur?
Ein wenig Freisein nach Belieben,
auch das Faulsein hat Kultur.

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