hinter vorgehaltener Hand

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von Marie Mehrfeld

vergessene Bilder flirren über verwischten Sprachtrümmern,
erst schwebend, dann stürzend, falle ich unsanft, träumend

in das grüne Kindergitterbett, hoch oben der dunkele Mann
in steif gekoppelter Uniform, so hebt er mich ins grelle Licht,

lächelnd mit schiefen Zähnen und tief tief traurigen Augen,
ich spüre den Abschied nicht, er zieht mit getäuschtem Mut

aufrecht in den Krieg, falscher noch als alle falschen Kriege,
und steht geknickt zerbrochen vor der Tür nach langer Zeit,

schlafend kehre ich zurück, wieder und immer wieder, in
mein altes gelbes Haus, nur, dass die Türen schief hängen

in den Angeln, Tapeten fehlen, und triste leere Vierecke da,
wo diese Bilder einst hingen, kein Kinderbett mehr, keine

Kerzen auf den Tannenzweigen, kein vielstimmiges Singen
zur Weihnachtszeit mehr und der Mann jetzt im Grab,

doch der Krieg ist noch in mir beim Blick in den verdorrten
Garten, so grau, und der Regen schüttet durch Dachsparren,

bildet Pfützen auf altem Holz, und ich suche suche und finde
den tröstlichen Frieden nicht und den Schnee, der so lieblich

leicht aus den Wolken fiel, auch das Summen, das Streicheln,
Gespräche am Mittagstisch gelöscht, jemand war da vor mir,

hat alle bunten Farben gestohlen, ich verschlucke, erwachend,
den trostlosen Traum verschreckt hinter vorgehaltener Hand

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