Die Glocken durchdringen den Nebel nicht mehr.
Er sammmelt sich viel zu dicht und zu schwer
und er dringt in allen Straßen vor –
nichts hält ihn auf, kein Turm und kein Tor!
Doch die Leute hören dem Nebel nicht zu –
er wiegt sie sicher, in himmlischer Ruh
und er flüstert in süßen, hypnotischen Suren:
„Folgt nun den anderen, den fälschlichen Spuren!“
„Ihr habt nichts zu hören“, schreien die Büttel.
Der Kopf weiß nichts Besseres als eben „Schüttel
nur alle Bedenken vergnügt von dir ab –
der Herr verheißt dir ‚Das Wandern am Stab!‘“
Doch der Stab ist gebrochen, und du bist allein –
gefangen im sorglosen, im heiligen Schein
der Verwirrung, denn kein Weg ist mehr sicher …
hörst du des Satans erfreutes Gekicher?
Oder hat dich der Nebel schon völlig betäubt?
Wen jetzt noch im Dunkel die Weisheit bestäubt,
der sollte sofort in wilde Panik geraten –
denn verboten sind nun vernünftige Taten …
Warne nicht Pilger, die das Schicksal befragen!
Weise nicht hin, auf die Glocken, die klagen,
weil sie das Gehör in dem Nebel nicht finden –
Wende dich ab – aber geh hin, zu den Sünden!
Kommentare
Im Nebel
lässt sichs leben
völlig ungeniert
und ohne Denken...
LG Yvonne
(D)Ein Text, der durch den Nebel sticht -
Quasi als Nebel-Licht-Gedicht ...
LG Axel
Umnebelt ist so manche (An)Sicht –
Gut, dass du darüber sprichst …
Liebe Grüße
Soléa
Soléa
Vielen Dank liebe Freunde!
LG Alf