das Wurzelgeflecht der Angst hab ich gespürt mit dir
und das selige Flüstern im Morgengrau, habe mit dir
die tiefen Töne in hohe verwandelt und allen Hass in
Liebe, den grünen Neid in sanftes Licht, lausche ich
immer noch im Traum dem Takt deines Pulses in der
Mitte der Nacht, jetzt, da mir von unserem Wandern
nicht viel mehr bleibt als der trauerumflorte Blick auf
die Unendlichkeit ferner Wüsten und die unerforschte
Tiefe so vieler Meere, fühlt sich mein Sehen blind an
und ich weine, weine drei Tage schon, drei Tage mit
verschlossenem Mund und drei Tage mit ertaubtem
Ohr, doch hab ich schlafend ersten Schnee gerochen,
bald hellen Stunden sich von selber auf, mein grünes
Hoffnungsgras wird wieder sprießen, und wenn erst
alle blauen Himmel aufgebrochen sind, Störche heim-
wärts ziehen, wird’s nicht kalt mehr sein, dann scheint
gewiss das Abendrot auf die Trümmer der Gedanken
um mich her, und wenn ich dann nur hoch genug fliege,
werde ich mich wieder fühlen, und du wirst um mich
sein, mich umhüllen mit deinem sanften Blick, und wir
lauschen erneut beglückt dem leisen Atmen der Welt
23. Dezember 2019
Kommentare
Sei ein Storch - es wird gelingen:
Sicher tragen dich die Schwingen!
LG Axel
Lieber Axel, ich danke Dir für die gekonnt gereimten und ermutigenden Verse, mit denen Du auf meine Gedcihte eingehst und wünsche Dir (und Bertha) einen fröhlichen Übergang ins nächste Jahr.
LG Marie
Wünsch ich auch Dir, Marie! (Mir deucht:
Bei Krause wird er fröhlich-feucht ...)
LG Axel
O ja, und hoffen wir, das leise Atmen der Welt im Gekreische der Gewalt hören zu können...
LG Uwe
Danke, lieber Uwe - da sind wir ganze einer Meinung ... rutsch gut rüber in's Jahr 2020 und sei lieb gegrüßt -
Marie