Die Bäume schützen sich vor Raub,
verzichten frühzeitig auf Laub –
der Wind erkennt sofort sein Glück,
erst häuft er’s auf, dann nimmt er’s mit,
man sieht ihn fest die Backen blähen,
bis in den Himmel lässt er’s wehen!
Schon manche Spinne ist getürmt,
wenn Wind so rau und herbstlich stürmt,
ihr Netz hält dies Toben selten aus,
da sucht sie Schutz im warmen Haus;
es zieht sie jetzt vermehrt nach innen,
da kann sie neue Netze spinnen.
Auch Vögel wollen sich verstecken,
sie suchen Schutz in dichten Hecken,
sie plustern sich ins Federkleid
und warten auf windstille Zeit,
denn wenn der Wind sich wieder legt,
sehn sie, was sich im Laub so regt:
Manch Käfer oder dicker Wurm
verliert den Weg in einem Sturm
und wird zum leckren Nahrungsbrocken
(da kann man gut in Hecken hocken!),
den man sich gerne einverleibt –
bevor Schnee bald schon „Winter“ schreibt …
© noé/2020