Am Abend steigt der gute alte Mond hinab
und prahlt mit seinen Sternen: Glitzersteinen.
Mein Lieb', wer wird denn traurig sein und weinen,
sich was draus machen, weil ich dich verlassen hab?
Auch du verließest mich dereinst: die Frau am Bass.
Danach verließen dreizehn selbstbewusste Frauen dich.
Wir feiern unseren Abschied mehr als königlich.
In meinem Herzen findet sich kein Stäubchen Hass.
Du fühlst dich sehr verlassen, Freundin, sag, weshalb?
Schau dich nicht um; ER ist schon lange nicht mehr da.
Mischt wieder mit beim Tanz ums Goldene Kalb.
O, Wanderer (mein), kommst du nach Spa* …!
Du bist gefeuert? – Man hat dich entlassen?
Sei nicht betrübt, mein Lieb'! – Nun freu dich schon!
Auch Könige verlassen irgendwann den Thron:
Allein und arbeitslos zu sein, ist lange noch kein Grund zu hassen.
So, wie du mich verlassen hast vor Jahr und Tag, mein Lieb',
so findest du mich nimmer, nimmer wieder.
Gewiss, ich singe oft noch unsere alten Liebeslieder
und weine vor dem Schlafengehen leis', weil bald dein Bild verblasst.
*Wanderer, kommst du nach Spa… ist eine Kurzgeschichte des deutschen Schriftstellers Heinrich Böll (1917–1985). Sie erzählt die Geschichte eines Schwerverwundeten im Zweiten Weltkrieg, der auf einer Trage durch sein früheres Gymnasium getragen wird, welches er drei Monate zuvor verlassen hat und das nun als Notlazarett dient. Nach und nach merkt er, wo er sich befindet, versucht dies aber zunächst in einem inneren Monolog vor sich selbst zu leugnen. Zum Schluss der Geschichte, im Zeichensaal der Schule, wo er notoperiert werden soll, findet er schließlich einen eindeutigen Beweis, dass es sich um seine Schule handelt: Seine Handschrift in Kreide auf der Tafel: Wanderer, kommst du nach Spa…(aus Wikipedia)