Michaelsberg

Die Glocken sind verstummt,
Stille ist eingekehrt auf dem Michaelsberg,
der einsame Mönch
ganz versunken in seine Andacht.
Einem Streicheln gleich
gießt er Pflanzen und Blumen.

Eine jede bedenkt er geduldig
mit dem ihr zustehenden Maß:
die üppig wuchernde Kapuzinerkresse,
die einzelne Sonnenblume,
grün sich versammelnde Kübelpflanzen,
die Kästen, Eimer und Töpfe,
besonders liebevoll
die bunt bepflanzte Baumscheibe
vor dem Haus.

Seine Hand prüft den Wasserstrahl,
die trockene Erde,
sie ordnet Ranken,
richtet Blätter auf.
Von Zeit zu Zeit bewegt er die Lippen –
spricht er mit den Pflanzen?
Oder ist es ein Gebet?
Ein Lächeln huscht vorbei …
Seine Ruhe trägt.

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