wintermond

Bild zeigt Walter W Hölbling
von Walter W Hölbling

der zauber
des vollmondlichts
in einer frostigen dezembernacht
ist fast unwiderstehlich

er lockt dich
sein fahler glanz
wirft tiefe schatten
voll ungeahnter möglichkeiten
sie wachsen
wollen zu worten werden
versuchen den kosmos zu erfassen
das geheimnis des lebens

erstaunlich wie der bloße widerschein
des sonnenstrahlenglanzes
derart berühren kann

er ruft nach entschlossener tat
kühler entscheidung

erkenne die struktur des universums
werde zum werwolf
tanze mit den toten

du schaust zu den glitzernden sternen
verstreut in der dunkelheit
außerhalb des mondes

langsame botschafter
immer zu spät

selbst mit lichtgeschwindigkeit
zeigen sie uns nur die vergangenheit
die wir für die gegenwart halten
und unsere zukunft darauf bauen

gedanken eines menschen
der in den himmel schaut
in einer frostigen dezembernacht

und beschließt
weiter zu lieben

Veröffentlicht / Quelle: 
Auch abgedruckt in "Gemischter Satz. Gedichte" --- Rezension des Bandes auf: https://verlag.gangan.at/titel/gemischter-satz/
Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: