Neue Wege wollte ich gehen,
fort von der Routine,
dem täglichen Einerlei,
und den immer
wiederkehrenden Ritualen.
Neue Welten wollte ich entdecken.
Dem Waldweg folgen,
den Sonnenmustern.
In den goldenen Blätterwirbeln wollte
ich singen und tanzen.
Eine Brombeerranke krallte sich
in meine Jacke und ich fiel zu Boden.
Inmitten des goldenen Blätterrausches
fiel ein Schmetterling
mit mir.
Zu früh, wisperte er,
viel zu früh.
Wo willst du denn hin,
so kurz vor dem Winter?
Kommentare
Ein makellos schönes Gedicht, liebe Susanna.- Und sehr gut formuliert und durchdacht, diese Absicht ... So geht es uns oft, wenn wir zu weit vorpreschen - und nicht immer ist dann ein lieber Schmetterling da, der uns vor Schlimmeren bewahrt, sofern uns sein Flüstern beeindruckt, einleuchtet und warnt. So warte halt auf den Frühling und versuch es noch einmal.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Annelie
Neue Wege sind nicht leicht -
Hier hast Du sie schon erreicht ...
LG Axel
Nicht aufgeben
krächzte die Krähe
auch im klirrenden
Kristall eröffnen
sich Wege
leuchtender Weißeweite
im Sichtbaren -
Atem im Klaren
eisgekühlt
LG Yvonne
So ein schönes Gedicht, liebe Yvonne. Herzlichen Dank dafür. Ich weiß aus meiner Kindheit, dass die Krähe ein Schutzgeist ist (große Schwestern erzählen die tollsten Geschichten). Also Aufgeben ist keine Option.
Herzliche Grüße, Susanna
Unbedingt!
Und möge dich
Der Schutzgeist
begleiten
beizeiten
tragen zu
schweres Gewicht
Grüße dich herzlich zurück
Yvonne
Mit Hoffnung auch auf das Dunkel zugehen -
und so gelassen den Winter durchstehen,
liebe Susanna, ich wünsche Dir MUT und
den Glauben daran, bald wird alles GUT ...
liebe Grüße - Marie
Liebe Susanna,
mich bezaubert und erschüttert Deine wundervolle Poesie.
Ja, zum Fallen ist's zu früh! So schreib Dich frei und schwelge
im Augenblick, so spürst Du Lebendigkeit und Harmonie.
Viel Kraft und Zuversicht
wünscht Dir Monika
"zum Fallen ist's zu früh!"
ist eine kluge Sichtweise, liebe Monika, im Augenblick zu schwelgen die bessere Alternative.
Herzlichen Dank, Susanna
Susanna, solch ein wunderschönes Gedicht!
Du berührst zu tiefst mit deinen Worten und sprachlos fall ich mit und leis die Hoffnung doch zu ertragen was man litt
Einen herzlichen Gruß Susanna,
Eva
Ihr lasst mich so viel aufbauende Energien spüren. Habt Dank dafür, es freut mich und macht mir Mut.
Susanna
Das mit der „Brombeerranke“ kenne ich aus meiner Kindheit. Zusammen mit meinen Eltern und Geschwistern ging ich, mit Kaffeedosen um den Hals, befestigt an Kordeln, Brombeeren pflücken. So manche krallte auch mich, brachte mich zum Straucheln, ließ mich nicht (freiwillig) los – doch, vor dem Winter, war ich daheim …
Sei liebe gegrüßt
Soléa