Der Elefant

Bild zeigt Jürgen Wagner
von Jürgen Wagner

Als Hand, da nimmt er seine Nase,
von weitem riecht er die Oase
Er stapft durch Wälder und Savanne
und seine Art, die gibt's schon lange!

Der Mann, er geht für sich alleine,
macht sich mit 12 schon auf die Beine
Die Frauen gehen mit den Kindern,
zur Paarung werden sie sich finden!

Die Herden sind meist unterwegs,
eine Alte führt sie stets
Gerät mal jemand ins Verderben,
so trauern sie bei jedem Sterben

Zwei große Zähne sind ihm eigen,
die Pracht und Macht mag er schon zeigen
Ist er in Not, kann er zustoßen,
in Schranken weisen j e d e n Großen

Die Nahrung ist nur vegetarisch:
am Tag, man nehme exemplarisch
Gräser, Blätter, auch mal Äste,
zweihundert Kilo, aber feste!

Trompeten mag er manchmal laut,
er hat auch eine eine dicke Haut
Doch fühlt er fein und miteinander
und immer sind sie füreinander!

Sie sprechen auch, doch nicht für uns
mit Infraschall, das ist 'ne Kunst,
die keiner von uns je versteht,
doch über Kilometer geht

Uns Menschen nur hat er als Feind
Wenn unserereins mal Böses meint,
ist mit ihm freilich nicht zu spaßen:
sie können rennen, können rasen!

Soll ER noch mit uns weiterleben,
dann sollten wir ihm etwas geben:
den Raum, die Nahrung, Schutz und Würde
Nur lebend ist er eine Zierde!

2015-2016

Veröffentlicht / Quelle: 
Aus 'Die Würde der Tiere - Gedichte und Texte', Berlin 2015
Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: 

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