Furcht vor der Megäre

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von Heide Nöchel (noé)

Ich reiße dich in meine Arme,
denn darin liegst du warm und gut.
Denk' nur nicht, dass ich mich erbarme!
Es lodert meine Liebesglut ...

Ich werde herrlich dich verbiegen,
bis du, was ich will, selber willst,
nur wenig ist von dir geblieben,
womit du meinen Hunger stillst,

weil ich dein ganzes Sein vernichte,
bis hin zum letzten Atemzug -
und hoffe nicht, dass ich verzichte,
von dir bekomm' ich nie genug!

Genüsslich werde ich dich fressen,
du allerliebster Seelengast,
schon bald wirst du dich selbst vergessen,
weil du nur mich zum Ziele hast.

Ich werde dich gekonnt verführen,
bis du mich nicht mehr gehen lässt.
Komplett werd' ich dich inhalieren,
dir bleibt kein kleiner Chancenrest ...

Wer wohl soll dich denn auch nur kennen,
mein Netz ist viel zu stark gewebt -
kein Mensch wird deinen Namen nennen.
Als habest du niemals gelebt.

noé/2015

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