Willkommen, du mein Nebelmond,
der mich schon immer bannte,
dem viel Geheimes innewohnt,
und den man stets verkannte.
Mir scheint, von allen Monaten
bist du Herr Unbeliebt,
doch ich schätz gerade eben den,
der Seelenbalsam gibt.
Es ist ein ganz spezieller Duft,
den dieser Nebel trägt -
Versprechen füllt die klamme Luft,
wie man's in Träumen hegt.
Weiß wallen Nebel durch die Stadt,
hüllen sie freundlich ein,
und wenn er sich gelüftet hat,
scheint alles rein zu sein.
In Feld und Wald, in Wiesenflur
klöppelt er zarte Spitzen,
verschönt die schlafende Natur,
bleibt auf den Gräsern sitzen.
Das Spinnennetz brillantbesteckt -
er gibt sich größte Mühe,
damit den Zauber man entdeckt
in aller Herrgottsfrühe.
Lichtblitze sprühn ein buntes Bild,
im Glitzerlicht der Sonne,
damit im Herzen Freude quillt,
nichts Trübes mehr drin wohne.
Im Morgenraureif kündet er
schon von des Winters Kommen.
Zu wünschen, dass es anders wär -
bleibt jedem unbenommen ...
noé/2016
Kommentare
Die Romantik des sich zum Ende neigenden Jahres!
Welch schönes, reiches Gedicht -
Das fein den weichen Nebel bricht ...
LG Axel
Nach Lesen dieses Gedichts stimmt sogar mich der November milde. Und morgen werde ich mal mit anderen Augen durch die Gegend laufen. Selten in letzter Zeit, dass ich ein solch schönes Gedicht gelesen habe. Les es gleich noch einmal.
Liebe Grüße
Annelie
Danke an drei liebe Kommentatoren!
Ich fühle mich fast verpflichtet, Lanzen zu brechen für meinen Lieblingsmonat. Er hat es schwer ...
Danke für diese schöne Novembergedicht. Diesen Monat mag ich auch. LG Marie.
;o))
Ein wunderbares Gedicht. Ein Bilderreichtum, der hineinzieht und Augen öffnet für diese romantische Jahreszeit.
LG Monika
Wer Augen hat zu sehen ...
Danke, Monika!