April-Gedichte der Künstlergruppe 14 Zoll – „Der König von Absurdistan“

Bild zeigt Corinna Herntier
von Corinna Herntier

Ein König aus Absurdistan
Litt jahrelang an Säuferwahn ...
Nachdem er KRAUSE engagiert,
Hat nie mehr Drinks er angerührt!
(Dies hätte wohl auch wenig Zweck:
Die Dicke säuft dir alles weg …)

© Axel C. Englert

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Die fromme Erscheinung

Ich, der König von Absurdistan,
herrsche wirklich unumschränkt –
ich leg die Narrenkleider an,
dann bin ich vom Humor gelenkt,
denn nur wer lachen kann wo’s stinkt,
der ist auch glücklich auf dem Eis.
Ich spüre, wo das Glück mir winkt,
bin froh, daß ich das immer weiß!

Kein bisschen Spaß bleibt aus,
das ganze Jahr ruf ich „Alaaf“!
Der pure Ernst ist mir ein Graus,
mir gibt’s der Herr sogar im Schlaf –
denn ich bin nichts als gut gelaunt:
ein Scharlatan und Ehrenmann.
Wobei die ganze Welt nur staunt,
wenn ich so zeige was ich kann …

Singen kann ich wie ein Fisch,
kann tanzen wie ein Krokodil,
strippen auf dem Billard-Tisch –
ich kann alles, was ich will!
Und mein Eulenspiegel ruft:
„Du bist der Schönste, den es gibt!“
Von Liebe leb ich und von Luft –
den Unmut hab ich ausgesiebt!

Bei mir hält sich die Fröhlichkeit
auf ewig frisch und sagenhaft –
deshalb trag ich das Narrenkleid,
das rundherum ein Klima schafft,
in dem das Sein zur Hochzeit wird …
Mit mir und euch bin ich im Reinen!
Ich hab den Frohsinn eingeschirrt …
Das soll mir fromm erscheinen!

© Alf Glocker

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Der König von Absurdistan

Der König von Absurdistan
schwamm täglich an die zwei, drei Stunden.
Er konnte so mit EINER Bahn
im Schlossgraben sein Heim umrunden.

Heut feiert ganz Absurdistan:
Der König zählt nun 90 Lenze!
Der Hofnarr schenkte einen Kahn,
denn Fitness hat auch mal 'ne Grenze ...

© Corinna Herntier

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Absurdistans König

Am König von Absurdistan
verzweifeln Freund und Feind.
Der Feuer auf die Mühlen gibt
und Wasser damit meint ...

Gepflogenheiten tilgt der Herrscher
alleine durch den Schwund der Nacht.
Hält eine Sonne im Gemäuer –
nur seinem Schwermut zugedacht.

Er hat das Schlafen strikt verboten,
man schuftet für ihn wach bis tot.
Im Gleißen himmlischen Geleuchtes
erstrahlt niemals ein Abendrot.

In keiner Ecke des Palastes
auch Spuren nur von Dunkelheit.
Man fegt und putzt selbst Schwarz zu Weiß,
des Königs Trübnis, hoch mal breit.

Dabei war eine Maid der Grund –
fand seine wunde Stelle.
Denn ihre letzten Worte einst:

Du bist doch nicht ganz helle.

© Ralf Risse

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Der König von Absurdistan
zieht seine Wanderschuhe an,
geht in den Pferdestall zum Tanz –
es schaut ihm zu: die Stute Hans!

Geschichten werden ihm erzählt,
der richtige Tanzschritt wird gewählt,
mit lauter und mit leiser Stimm
kriegt man den richtigen Rhythmus hin!

Als alle munter sind vom Tanz
haut auf die Pauk‘, mit seinem Schwanz,
die Stute und ein Hasentier,
das spielt dazu auf dem Klavier.

Man sagt Hallo und geht nach Haus,
zieht seine Wanderschuhe aus,
weil alle Straßen matschig sind,
trägt draußen Puschen jedes Kind.

So ist es in Absurdistan,
der König zieht den Mantel an,
steht in der Küche und schläft ein,
erwacht im dunklen Mondenschein!

© Sigrid Hartmann

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„Der König von Absurdistan ...“ war die Vorgabe des Anfangssatzes. Was uns dazu eingefallen ist, könnt ihr hier lesen.

Gedichtform: