In den Zeiten der Antike
lag, wo heute die Türkie,
eine Stätte, stark befestigt,
Troja nennt noch heut man sie.
Von dort begab sich ein Herr Paris,
welcher Sohn des Königs war,
auf eine Reihe von Safaris,
zu erbeuten Helenar.
Dieser Dame edler Gatte
war Griechenkönig Menelaus,
und Paris dadurch Chancen hatte,
dass der Gatte nicht zu Haus'.
Drum wundert's nicht, daß eines Tags,
beziehungsweis' bei tiefer Nachte,
Paris schleungen Flügelschlags
seinem Wunsch Erfüllung brachte.
Es entschwand im fremden Dampfer
Lenchens hübsches Angesicht,
unfrei zwar, doch nicht unwillig,
ob sie's wollte oder nicht.
Menelaos, der Dame Gatte,
fand sehr unschön, was geschah,
weil er solches nicht gern hatte,
und schon gar nicht gerne sah.
Drum, so sprach er, da er fände,
dass nur eins jetzt nützlich sei
für der Lage schnelle Wende,
sei er für die Keilerei.
Rasch begann er einzufetten
seine Klinge - frisch und frei -
dass Helena in seinen Betten
wiederum zugange sei.
Die Riesenflotte, wohlgerüstet,
schiffte folglich zur Türkei
mit griechschen Recken, kampfgebrüstet,
und ergrimmtem Schlachtgeschrei.
Die Festung lag vor ihren Füßen,
als sie angekommen waren,
doch war, das Stadttor aufzuschließen,
nicht vergönnt den Kriegerscharen.
Die Zeit verging, erst nach zehn Jahren
war's Odysseus, der beschloss
einzusetzen ein Verfahren
günstig für Menelaos.
Dieser listge griechsche Degen
baute für der Griechen Boss
ein - auf Rollen zu bewegen -
attisch edles Riesenross.
Dies Monster, als Geschenk getarnt,
ließ Troja froh durch's Tor gelangen;
Laokoon war's, der gewarnt,
doch den verspeisten Meeresschlangen.
Kaum befand sich das Gebäude
in Trojas City viel bestaunt,
entstieg der Griechen wilde Meute
des Rossbauchs düstrem Underground.
So ward denn itzt für das Gefecht
Das Stadttor Trojas aufgeschraubt.
Menelaos bekam sein Recht
und die Trojaner eins auf's Haupt.
Resummé:
Ist außen etwas noch so herrlich,
dass man in dieses sich vernarrt,
so ist noch lang nicht ungefährlich,
was sich im Innern offenbart.
vc
(Als Pennäler 1966 im Griechischunterricht geschrieben -
statt aufzupassen)