Ganz oben steht der Herkules,
schaut über Kassel bang,
und unter ihm fließt ein Genäss
hinab den langen Hang.
Herr Kulles musste für Herrn Zeus
so manchen Auftrag tun.
„Muss nochmal los, mein liebes Mäus-
lein, bin dann wech mal nun!“
Frau Kulles war nicht amüsiert
ob des Gemahls Entschluss,
sprach zwar "Is jut!", doch programmiert
war nun schon der Verdruss.
Als er die Jobs für Zeus vollbracht
(zehn Jahre waren rum),
da hatte sie sich wech gemacht
und Kulles schaute dumm.
Er weilt seitdem ist schon lange Zeit
hier auf dem Sockel drob,
lässt seine Augen schweifen weit -
gottlob nicht akrophob.
Weit unten kommt das Wasser an
fein kühl und nass und blau,
und oben peilt der Kullesmann
vergeblich nach der Frau.
vcj
Kommentare
Über dein Gedicht freue ich mich, ER hat es verdient, gelobt zu werden, ich kenne ihn gut, bin mit ihm aufgewachsen, diesem HERKULES.
LG - Marie
Das freut mich dann ebenso, Marie! 1998 war ich ein einziges Mal dort oben bei ihm, leider Gottes akrophob - meinerseits ... Lg Volker