SONNENFINSTERNIS

Bild zeigt Volker C. Jacoby
von Volker C. Jacoby

Manchmal für den Mondgevatter
sich der Sonderfall ergibt,
dass er - denn die Lust drauf hat er -
sich vor Tante Sonne schiebt.

Konstelliert sich’s, kann‘s gelingen:
es wird dunkel nah und fern.
Freunde von solch Himmelsdingen
schaun dergleichen an sich gern.

Da! Der Kernschatten zentriert sich,
sanft die Sonne er bedeckt,
was sonst leuchtet, es verliert sich,
wird, wenn auch nur kurz, versteckt.

Schließlich wird es wieder lichter,
ist mit dem Spektakel Schluss.
Inspiriert besingt der Dichter
lyrisch hell die Finsternuss.

„Nie ist so eine Eklipse -
sah man sie - ganz für die Katz!“
jubeln Kaufmann, Bäcker, Tippse,
sind sie bäck am Arbeitsplatz.

Ja, der Sonne Prachtkorona
ist ein köstlich Phänomen,
und manch irdischer Bewohner
möcht' dergleichen öfter sehn.

Doch hallo, Solarvoyeure,
schaut nicht baräugig hinein!
Solch ein Lichtblick könnt‘, ich schwöre,
euer letzter Lichtblick sein!

vcj

Gedichtform: