NACHTBLICK DURCH DIE RUNDE DACHLUKE

Bild von ffolcus
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Weilend auf der Liegestatt
seh hinaus zum Himmel glatt
fast ich wie ein Astronaut,
welcher in den Weltraum schaut.

Schau zur Einschlafprozedur
Jupiter nach, Mars, Merkur;
Sandmann findet ohne Murrn
mich bei Venus und Saturn!

Das geht ohne Teleskop:
die Unendlichkeit hoch drob
rückt zu mir, ist nicht mehr weit
zwischen Traum und Wirklichkeit.

Schildern kann dies kaum ein Vers:
Kosmos, Schnuppen, Univers,
Milchstraßen und Blinkesterne,
äug‘ ich trefflich, oft und gerne.

Lang brauch ich nicht drum zu bitten:
schon durchstreifen Satelliten
kreuz und quer das Weltenzelt,
gepeessend, wie‘s gefällt.

Und bevor ich es vergess:
gleitet sie, die Eiessess,
dort vorbei, grüß‘ ich famos
die Besatzung, schwerelos.

Seh‘ auch Vattern Mond sich trollen,
als je wechselnd neu-, halb-, vollen!
„Schlummre nun“, flüstert er mild,
„Freund, dein Nachtwunsch sei erfüllt!“

Ein paar Grillen, Nachtigallen,
mir auf’s Trommelfell noch fallen,
dann knipst Sandmann Nikolaus
das Polarsternlämpchen aus.

vcj