Eine ganz ganz schmale Sichel
leuchtet vor dem blauen Grund,
der noch hell ist, glänzend flach!
Daneben weiß, ein Dunstgestrichel,
und im weiten Himmelsrund
steht kein Stern noch unter’m Dach!
Kurzer Zauber, allem Sehnen,
das sich in dies Schauspiel schmiegt,
wirft sich Wehmut dem entgegen,
was sich, durch zu langes Dehnen,
wie ein Schein der Augen trügt,
schnell verliert auf schwarzen Wegen.
Dann ist’s dunkel – Schattenzeit!
Ein sich In-Romantik-stecken!
Traumwelt wabert mit herauf.
Du bist jedem Schritt geweiht,
jedem Zorn und jedem Schrecken,
den er bringt, der Lebenslauf.
Und die Sichel spricht von Ernte.
Die ist nicht mehr ganz soweit –
nur noch durch die Angst verborgen!
Denn die Nacht, die übersternte,
hält dir schon den Trost bereit,
der dir flüstert: „Dann bis morgen“.
©Alf Glocker