DER GEIST VOM CASTLE HUDSON

Bild zeigt Volker C. Jacoby
von Volker C. Jacoby

oder: Ein Mitternachtsgruselstück

Der Geist vom Castle Hudson
fraß abends stets drei Katzen,
soff nachher eine Tonne
voll Spinnenblut mit Wonne
und schlief um zehn Uhr ein.

Doch auch ein Geistermagen
konnt’ alles nicht ertragen:
schon nach zwei Stunden meist
verspürte jener Geist
ein schlimmes Unwohlsein.

Die Freude ging verloren,
im Magen tat's rumoren,
er stieß teils an, teils auf;
und alles das Absurde,
was da verzehret wurde,
bewegte sich bergauf.

Der Geist brach in die Rittersäle
und spuckte schauerbar
aus seiner Geisterkehle,
die voller Trauer war.

Um ein Uhr war wohlauf er wieder:
er hatte sich zurechtgeruckt;
doch ist's auch heut noch gang und bieder,
dass nachts der Schlossgeist spuckt.

vc

Gedichtform: