Zuckerwerk
Man kommt auf keinen grünen Zweig,
wenn man nur grübelt, – das hilft selten.
Erinnerungen machen reich,
wenn wir in bunten Bildern schwelgen,
die uns in das Vergang’ne führen …
bis wir das Leben wieder spüren!
Wie lang ein Zeitstrang werden mag,
auf dem wir uns vorwärtsbewegen,
erinnert jeder „seinen“ Tag,
der ihm sein volles Glück gegeben –
geliebt …, gelebt …, vielleicht gebüßt …,
Erinnerung ist es, die versüßt.
Erinnerung ist Zuckerwerk,
rot-weiß-gedrehte Zuckerstangen
gewinnen immer mehr an Wert,
je mehr schon Lebenszeit vergangen.
Sie schmücken – wie im Kindertraum –
den immergrünen Lebensbaum.
(noé/2020)
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(K)Ein grüner Zweig
„Der grüne Zweig“ schlägt in den Bann –
Da dann Erfolg man ernten kann!
„Als Redewendung, positiv –
Wie Weihnachtsschmuck, dekorativ“:
Im Quiz-Studio saß einst Herr Mike –
Er kam nicht auf den grünen Zweig …
(Axel C. Englert)
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In unserem Garten
In unserem Garten ist's nicht trist,
dank Thuja, Efeu, Fichte, Eibe.
Ich hoff, dass ich noch lange bleibe,
weil's hier bei uns so herrlich ist.
Ob Regen, Schnee, ob Sonnenschein,
bei jedem Wetter herrscht hier Leben.
Die grünen Zweige Obdach geben
so manchem Vogel, groß und klein.
Die Eichhörnchen sind leider weg.
Sie haben kürzlich noch gesammelt
von Nachbars Walnussbaum. Nun bammelt
die letzte Nuss – ein wenig keck ;-).
Zum Jahresende lässt das Reh,
samt Kitz, die Restbestände wachsen.
„Ganz dicke hatten wir die Faxen“!
Verbiss an Blumen – „alter Schnee“.
Auf grünem Zweig die Amsel singt.
Sie plustert frierend ihr Gefieder.
Und dennoch singt sie ihre Lieder ...
Das ist's, was mich zum Schwärmen bringt.
(Corinna Herntier)
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Grün oder Zweig, das ist keine Frage
Der grüne Zweig,
der blaue Zweig,
der Stefan Zweig,
der Zweig der Zweige auch vielleicht?
Wer hat den rechten Zweig erreicht?
Ganz draußen, auf dem großen Baum,
dem Stammesbaum in Zeit und Raum –
man glaubt sich seine Herkunft kaum –
da sitzt ein Vogelnest,
das sich nicht finden lässt!
Wie flatterst du?
Müllers Esel, Kuh?
Wo thront Ruh?
Was hast du dir nur dabei gedacht?!
„Hab‘s gut gemacht, ja, gut gemacht!“
Die grünen Zweige zu erreichen,
das kostet manchmal viele Leichen,
deren Knochen schaurig bleichen –
in der blanken Sonne…
ach, welch edle Wonne?!
Sag mir wann,
wer, wo, kann –
der geliebte Tyrann?
Den grünen Zweig für sich zu finden
bedeutet eine ganze Menge „Sünden“!
(Alf Glocker)
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Grüne Zweige
Die Tage stehen nicht still,
weil der Herbst jetzt kommen will.
Blätter fallen lautlos welk herab,
in goldgelber Farbenpracht,
und die Nebel steigen in den Tag,
legen ihren grauen Schleier ab.
Wie ein Klagelied streift die Melodie
des Windes durch noch grüne Zweige.
Verborgen in Nebelschwaden wie
Schatten gehen Vögel auf die Reise.
(Angélique Duvier)
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Mit grünen Zweigen
Knarrende Schübe in hinteren Rängen.
Aus Zettelgeknitter, vergessenen Gängen ...
ergießt du dein warmes
Willkommen mir hin.
Was immer ich war,
ich nun wieder bin.
Da kiekste, dort hörste
und schmeckst nach Benzin.
Es fühlt sich tatsächlich
nach mehr an, Berlin.
Vielleicht machst du müde,
wenn länger ich schwimme.
Doch heute, Du Schräge,
balsamt deine Stimme.
Summst mir alte Lieder,
erzählst in mein Schweigen ...
Von Menschen, von Orten
mit grünenden Zweigen.
(Ralf Risse)
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Gaben für die Weihnachtsfrau
Auf eisigem Felde ausgeglitten
ist Rudolf, der den Weihnachtsschlitten
sonst immer unfallfrei gezogen -
fast 100 Jahre – ungelogen!
Weihnachtsmann fiel aus dem Schlitten,
sitzt im Felde jetzt inmitten
der Geschenke klein und groß –
voller Schnee Mantel und Hos‘.
Mühsam kommt er auf die Beine,
„Rudolf!“, ruft er: „Wenn ich meine,
dass wir unsere Festtagsgaben
für die Frau vergessen haben,
musst du doch nicht so stark bremsen,
und den Schlitten uns zerwemsen!“
Rudolf stöhnt und kommt heran,
sieht sich die Bescherung an.
„Grüne Zweige sieht man kaum,
trocken ist so mancher Baum.
Hab dies Wäldchen grad gesehn,
kannst du jetzt mein Tun verstehn?
Ärger gäb es mit der Frau,
das weißt du doch ganz genau.
Ohne Zweige, grün und schön,
würd' die Weihnacht UNS vergehn!“
(Sigrid Hartmann)
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