Die Zeit steht still
Wenn ab und zu die Zeit anhält,
dann wird es plötzlich stille,
und mitten in der schnellen Welt
bremst uns ein innerer Wille.
Er will die Zeit zum Halten bringen,
wir werden dann wie Kinder
und in uns fängt es an zu singen:
wir fühlen uns gesünder.
Doch leben alle in der Zeit,
sie sitzt am längeren Hebel,
und dehnt sich undurchdringlich weit
vor uns wie dichter Nebel.
Mit scharfem Zeiger schlägt die Uhr
auf Körper und auf Herzen,
im Wüstensand verwischt die Spur,
der Wind erstickt die Kerzen.
Doch manchmal stockt der Gang der Zeit,
wenn ruhige Gedanken
in freier Unbekümmertheit
sie weisen in die Schranken.
So spiele ich im heißen Sand
und spür die warme Sonne,
so fass ich nach der treuen Hand
und fühl der Liebe Wonne.
Ganz stille wird es um die Zeit,
die Uhren ticken leiser,
im Vorgefühl der Ewigkeit
wird unsre Seele weiser.