Zeitlos zwischen Häuserschluchten
widerhallt der Amsel Lied.
Die einst Lebensfreude suchten,
schattenlos man irren sieht.
Wesen einst, jetzt wesenlos,
sich ihrer selbst nicht mehr bewusst,
ist ihre Verstörtheit groß,
kein Leben mehr in ihrer Brust.
Verständnislos aus Augenhöhlen
streift ihr Blick die kahlen Wände,
dass er in dem Meer der Seelen
vielleicht Anhaltspunkte fände.
Gegenseitig sich durchdringend,
Schemen nur, ein Nebelrest,
Zeitdiktate überspringend,
hält Erinnerung sie fest.
Über Stahl, Glas, Ziegelwände
- was so unzerstörbar schien,
aufgebaut durch Menschenhände -
breitet sich erneut das Grün.
© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin
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