Entspann Dich, Robin - 21/1

Prolog

Bist du vermögend und gemein,
so lasse Wanderungen sein.
Heißt du dazu auch noch Sir John,
dich lieber auf Mallorca sonn´.

Geht all dies nicht, so verdrück´
dich ins dunkle Waldgestrüpp,
meid´ die Pfade voller Moos,
sonst bist du dasselbe los.

Gerad´ in Nottingham sei leise,
der Wegzoll hier hat hohe Preise,
die Zöllner tragen grünes Kleid,
stoßen dir sehr gern Bescheid.

Ich gebe zu, das klingt ganz so,
als stehst du heut´ am Bahnhof Zoo,
doch gab es einen Unterschied,
den man nicht sogleich ersieht.

Die Schar dort hinter dichtem Strauch,
frönte einem alten Brauch,
gaben den Armen, was sie raubten,
da sie an das Gute glaubten.

Natürlich nicht aus freien Stücken,
bauten sie soziale Brücken,
verloren alle Haus und Grund,
an Sir John´s gierigen Schlund.

Viele brave Bauersleute,
kamen zu der Räubermeute,
wurden kühne Waldbesetzer,
Bogenschützen, Messerwetzer

Und der Chef vom Adel kam,
sie ins Schutzprogramm aufnahm,
irgendwie dort reingerutscht,
hatt´ er die Männer aufgeputscht.

Sie waren königstreu ergeben,
zu seinen Ehren so zu leben,
seine ärgsten Widersacher,
waren üble Witwenmacher.

Der Chef, nun Robin Hood genannt,
war sehr schnell im Land bekannt,
da er die Armen unterstützte,
was Sir John nicht sehr viel nützte.

Lange Jahre nun als Held,
er sich Englands Feinden stellt,
edel, tapfer, voller Mut,
wär´ er heut´ als Filmstar gut.

Wie durch aller Mund berichtet,
ward´ Robin lang schon nicht gesichtet,
trägt ein Himmelskleid als Top,
verdingt sich nun als Engelscop.