Da war ein Singen, Trösten, Kosen, da warn des Sommers letzte Rosen, tiefrot warn sie mit süßem Duft, viel Zärtlichkeit lag in der Luft, gestreichelt war man von der Liebe und sich so sicher, dass sie bliebe für alle Zeiten, ja, für immer, das war der Kindheit goldner Schimmer;
die ersten Jahre waren hell, doch sie vergingen viel zu schnell, es kam Zerstörung, Bomben, Feuer, der große Krieg, das Ungeheuer; und mit der harten Hungerzeit im Schlepptau kam die Einsamkeit, vertrieben aus dem Paradies, das Lächeln, Hoffen mich verließ;
bang fragt’ ich mich, wie geht das – lieben? und wuchs heran; die Tränen blieben; doch nach und nach erkannte ich, jetzt ist es gut, die Furcht, sie wich; das Lachen kam zurück ins Leben, das hat mir Mut und Kraft gegeben, sie war vorbei, die Schreckenszeit, zum Jubeln war ich nun bereit;
geliebt hab ich, gelobt, gezweifelt und manche Dinge auch verteufelt, alt bin ich nun und gar nicht weise und fast am Ende meiner Reise; mit Sorgen blick ich auf die Erde, wünsch mir so sehr, dass Frieden werde in mir und auf der ganzen Welt, doch ist’s um sie sehr schlecht bestellt;
die Seuche, die uns beutelt, schüttelt, hat sie uns endlich wach gerüttelt, hat sie uns klug gemacht, zu handeln, den großen Kollaps noch zu wandeln, das ist, wenn ich es flüsternd sage, die zage, allergrößte Frage; ich hab’s geschrieben, hab’s gewagt und weiß, nun ist genug gesagt;
die Jahre waren reich und rund, zum Trauern gibt es keinen Grund, noch ist mein Optimismus stark, noch leb ich froh und ganz autark, wenn auch beim Einkauf voll maskiert, wird täglich wieder neu probiert - die Zeit, die bleibt, auch zu genießen; es hilft und lässt die Hoffnung sprießen …