Den Glauben – verloren,
die Seele, tief gekränkt,
frisch geritzte Wunden,
nichts wird mir geschenkt,
meine Scham war bedeckt,
doch du hast sie befleckt,
und ich bin die, die an den Wunden leckt,
ausgelöst durch deine dreckige Hand,
die ich nie wollte – du machst mich nur krank,
du Hund, es rührt sich aber etwas in mir,
außer Verzweiflung ich auch wieder Auftrieb spür,
du bekamst mich nicht und wirst mich nie kriegen,
es kommt der Tag, wo meine Kräfte siegen,
die Welt ist weder schwarz noch weiß,
und mir wird nicht mehr schlecht oder heiß,
gesalbt, dann alle meine Narben,
und voller Genugtuung werd ich meinen Kopf hochtragen.
(Für einen ganz besonderen Menschen)
„Me too“
Kommentare
Nicht in den Kopf darf er, der Feind -
Da sonst sein Opfer lange weint ...
LG Axel
Nein, das darf nicht sein!
So mancher aber schafft's doch rein ;-(
Liebe Grüße
Soléa
sehr schön! (geschrieben)
hoffentlich geht der text nicht auf Erfahrungen zurück
Liebe Grüße
Alf
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Soléa
Dein vielschichtiges Gedicht über ein schwer wiegendes Thema und das Bild Deiner Tochter dazu - beeindrucken mich sehr, liebe Soléa ...
Herzliche Grüße zu Dir - Marie
Danke liebe Marie. Frauen werden noch immer schnell und leicht Opfer, auch wenn „Me Too“ das Thema, das gar keins sein dürfte, weltweit sensibilisiert hat. Aber, lange noch nicht genug und desto stiller es wieder wird, umso eher schwindet die Motivation, am Ball zu bleiben und Täter und Tat zu benennen.
Sei lieb gegrüßt von uns
Soléa
Da muss etwas sehr Schlimmes, einschneidend Böses
geschehen sein, aber das Innerste konnte nicht zerstört , auch noch genommen werden. Eindringlich berührend und anpackend in Wort und dem ganz besonderen Bild dazu.HG schickt Euch, Ingeborg
Wie du sagst, liebe Ingeborg, „was Schlimmes und Böses passiert“, aber nicht zerstört jedoch tief verletzt. Das Opfer ist und bleibt die/der leidtragende und kann sehen, wie damit umzugehen ist.
Alles sehr traurig!
WIR bedanken uns beide herzlich und grüßen dich!
Soléa
Großartiger Text !
HG Olaf
Ich danke dir und liebe Grüße
Soléa
"deine dreckige Hand, die ich nie wollte!" - gnadenlos treffend! Das wäre ein geeigneter Titel für dein mutiges Gedicht, das aufrüttelt. Es sollte von sehr, sehr vielen Menschen gelesen werden!
Danke für diese mutigen, großartigen Zeilen!
Mut bricht sich meist Bahn, wenn schwächere und Menschen, die man kennt oder liebt, in Not geraten sind, denke ich. Wenn einer den anderen im Auge behält, kann man helfen. Jede Art von Hilfe, was oft schon mit Zuhören beginnt, kann stützen und Voraussetzungen schaffen, Vergehen amtlich zu machen.