Hohelied

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von Dirk Tilsner

Wenn Dichter nichts zum Dichten finden,
dann legen sie sich unter Linden,
Kastanien, Eschen oder Fichten
und lassen ‘s einfach mit dem Dichten.

Wenn ihnen jäh Ideen kommen,
sind ‘s in der Regel keine frommen,
gereifte oder gar gesunde,
jedoch in jedem Fall: profunde!

Schon schreiben sie, in meist abstrusen
Gedichten über Herz und Busen,
von Hoffnung, Lust und dem Verlangen
nach Knospensprung und Spargelstangen.

Sie zieht es schließlich an den Tresen,
wo sie vom Tagewerk genesen.
Sie saufen bei Studentenfutter
und taumeln heim zu ihrer Mutter.

Gedichtform: