Ein Mörder würgt sich selbst. Soweit so gut.
Auch Trüffel sind dem Schlemmer einerlei.
Nichts Keckes würzt die Nacht. Das ist vorbei.
In allen Brüsten, merkt man, sinkt der Mut.
Es flaut. Man könnt an wilden Bären zupfen.
Die Tage ziehn wie Kämme ohne Lücken.
Die meisten Hennen wollen Hähne rupfen,
und Narren lallen ungelenk an Krücken.
PS: das Original zu diesem (Reim- und klanglich angepasst) ist nicht schwer zu erraten. "Weltenende" (1911) von Jakob van Hoddis. Wir hatten es ja neulich bereits.
Kommentare
An deinem Gedicht erkenne ich die Begrenztheit meiner Gedanken.
Trotz deines Hinweises (Toddis) séhe ich das Weltende nicht auf mich zukommen
Ich spüre nur: Intuitiv: Dieses Gedicht drückt mich mit Gewicht.
Vielleicht hilfst du mir beim Abtragen, Schicht für Schicht.
Sehr gerne gelesen !
HG Olaf
Hallo Olaf
Nun ja, momentan braucht es in der Tat Zuversicht. Zum Glück sind unsere täglichen Fall-Zahlen jetzt deutlich geringer, die Sonne scheint und man denkt als Deutscher unweigerlich an den goethischen Osterspaziergang. Aber Karneval ist hin, Hennen und Hähne müssen sich im Stall noch etwas gedulden, die paar Federn, die dabei ab und an fliegen, wachsen vielleicht wieder nach.
LG
Dirk