Dunkler kann es nicht werden.
Wispernde Ähren im Wind,
Ruf kentaurischer Herden ...
RUHE! Ich dichte, mein Kind.
Sieh die Sterne, die Fänge
ewiger Helden der Nacht.
Diesseits Zwerge, mit Strenge
auf dein Verhängnis bedacht.
Untröstlichkeiten – in Sagen,
die du bis heute beweinst.
Aus dem Seelenstaub ragen
Stelen der Träume von einst.
Charon oder die Hermen,
alle brutal sodomiert.
Mammon, Plutos – mit Spermen,
die man als Cocktail serviert.
Chaos – Zeiten und Zonen.
Die Mythen dem Spiegel und
Kaviar den Dämonen,
ein Huflattich für den Hund.
Schleierkraut, Schleierkraut rauschen,
wo man Lemuren bestallt.
Brandung und Schaum – das Plauschen
mit Schliff, zum Hoden geballt.
Die Welten trinken und tränken
Knaster mit Astern im Blick.
O Nacht! Lass uns Gottfried gedenken
bis mich der Hypnos holt – Hick!
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Anmerkung: die erste Zeile jeder Strophe entspricht dem jeweils ersten Vers der folgenden Gedichte von Gottfried Benn:
1: Dunkler
2: Sieh die Sterne, die Fänge
3: Wo keine Träne fällt
4: die Dänin (I)
5: Chaos
6: Schleierkraut
7: Quartär (I)
Ein paar Anspielungen auf weitere Gedichte wird der Benn-Liebhaber ohne besondere Mühe selbst entdecken.