Der Tag ist ran. Ein jeder hat sein Amen:
Gebet, Geschenk, Gesänge oder Suff.
Das Böse in der Welt hat viele Namen.
Da haun ‘wa feste druff.
Im Hochmut kann man hoch zu Pferde reiten.
Von Herkunft zeugt die Marke am Präsent.
Auch Geiz ist blöd, wenn wir vorüberschreiten;
der Penna kricht zehn Cent.
Die Wollust endet in der Herzattacke.
Beim schlechten Deutsch im Puff braucht es Geduld.
Der Zorn ist primitiv. An dieser Kacke
ham die Kanaken Schuld.
Die Völlerei macht übel, krank und hässlich.
Die Tafel ruft nach Fürst und Eminenz.
Auch Neid schlägt aufs Gemüt, wie Nachbars – grässlich! –
sein Pisse-jelber Benz!
Die Faulheit ist das größte aller Übel.
Seht nur die Drückeberger von Hartz 4.
Ich helfe mir am besten selbst im Stübel:
Amüsemang! - Ein Bier!
Der Tag ist ran. Die Welt ist voller Sünden.
So spenden wir uns gegenseitig Trost.
Zum Fest der Liebe lasset mich verkünden:
Ick liebe mir! – Und Prost!
PS1: Mit Dank an eine Freundin anderswo, die mich unverhofft zu Tucholsky führte und als Vorlage seinen "Berliner Fasching" reichte.
PS2: Und ansonsten allen Autoren und Lesern hier ein Frohes Fest!