Nicht genormt

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von Heide Nöchel (noé)

Wie du verzweifelt lebst,
wie du nach Anerkennung strebst!
Und wie es - wieder mal enttäuscht -
dem Gefühl zuwiderläuft ...
Hast du dein Bestes - wieder mal - denn nicht gegeben?

Du bist das lebende Gefühl,
und Atmen schon verrät dir viel,
wie and're Menschen zu dir stehn.
Können sie denn nicht sehn,
wie schwer es ist, in diesem dir so fremden Takt zu leben?

Ihr spielt auf zweiter Spur
die zweite Stimme nur,
und dennoch hört man bei euch hin.
Wo bleibt der tief verborgene Sinn,
dem Anders-artigen das gleiche Lebensrecht noch zu verschließen?

Muss alles gleichgetrimmt
und aufeinander abgestimmt
im gleichen Stechschritt denn marschieren?
Sag, wohin soll das führen?
Warum soll einer denn für alle and'ren Sünden stellvertretend büßen?

Im Anderssein, da sind wir alle gleich,
im Tode gar, alle vom gleichen Bleich,
und können uns dagegen gar nicht wehren.
Ein and'rer Lebensentwurf sollte uns da stören?
Ein Leben ohne Stolperstein für jedes Anderssein, das sollten wir anstreben!

© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin

Gedichtform: 
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