Oktober-Gedicht der „Künstlergruppe 14 Zoll“ – „Geschenk-e-geschenkt“

Bild von Cori
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Schnickschnack. Schnucki!

Mit IHNEN spielen? Ist ein Graus!
Sie Trottel scheiden ständig aus …
Es könnte doch EIN MAL der STEIN
Oder die scharfe SCHERE sein!

SIE können kein bisschen denken –
DAS Spiel sollte man sich schenken …
(Es gibt halt bloß „Geschenk-PAPIER“ –
Zu dem ich als Geschenk tendier …)

© Axel C. Englert

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Geschenkt?

Du bist mir eingeschenkt,
wie wilder Wein aus Gift –
zu deinen Armen hingelenkt
erlebe ich die Drift,
die in den Malstrom führt …
Du hast dich sehr geziert!

Du bist mir aufgegeben,
so wie ein Rätsel in der Zeit,
ein Klotz für all mein Streben.
Du stehst im Engelskleid
auf einem hohen Sockel –
ich spiele dir den Gockel!

Du bleibst mir unerklärt,
weil du dich gut versteckst.
Ich sei dir stets entehrt –
doch deine Tinte kleckst,
sobald du mich beschreibst –
bis in den Irrsinn treibst!

Du bist mir Lohn und Not!
Was aus der Kälte kam,
von echtem Korn und Schrot,
verhaftet mich im Gram –
ich bin beschenkt mit Sein:
vor mir der Becher Wein!

© Alf Glocker

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Geschenk

Das größte Geschenk ist mein Leben,
es gab mir Augen, die wundervolle Dinge sehen
und sie auch vor den hässlichen nicht verschließt.
Es gab mir zwei Ohren, die dem Gesang der Vögel lauschen
und das Rauschen des Flusses genießen.
Die zuhören, was viele Stimmen reden oder flüstern.
Danke für die Nase, mit der ich herrliche Düfte genieße,
den Geruch des Meeres, der Blumen und so vieles mehr.
Für meine Füße, die sich müde gelaufen,
und für meine Hände, die so viel geformt und berührt.

Das Leben schenkte mir meine Stimme, mit der ich
Worte bilde und spreche, mit der ich singe und summe,
lache und weine.
Eine Seele, die mich zu etwas Einzigartigem macht,
die Liebe empfindet und sie lebt.
Ein Gehirn, das denkt, fühlt und wahrnimmt.
Ich danke meinem Leben, dass ich sein darf,
mit all meinen Sinnen und Gefühlen,
meinem Körper, der mich durch die Jahre trägt.
Danke, Leben, dass es dich gibt.

© Angélique Duvier

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Unser Geschenk

Die Natur in ihrer ganzen Pracht
wurde uns zum Geschenk gemacht,
Kein Maler malte sie je so schön,
wie wir sie täglich vor uns sehen,
drum müssen wir sie uns bewahren
und schützen vor Umweltgefahren.
Lass deinen Blick auf ihr verweilen,
so kann sie Seelenschmerz vertreiben.
Wir dürfen sie nicht zerstören,
da wir selbst zur Natur gehören.

© Angélique Duvier

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Geschenke

Die Vögel werden später wach,
weil Dunkelheit sich länger hält.
Der Regen weint dem Sommer nach
und wässert eine trockne Welt:
Die Wolken bringen das Geschenk.

Wenn Herbstwind uns auch rau anweht,
Natur wird sich ihm nicht ergeben.
Jetzt wird man ernten, was gesät,
die Früchte sind ein reicher Segen.
Das macht ein Gott uns zum Geschenk.

Bald zieht der Mensch sich mehr nach drinnen,
denn draußen fröstelt’s langsam schon;
er mag sich innerlich besinnen
und lebt die stille Emotion.
So wird er selbst sich zum Geschenk.

© noé/2020

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Beschenkt

Das größte Geschenk, das das Leben mir macht, ist die Dankbarkeit, die ich empfinde –
bewusst, täglich, für Großes und Kleines –
weil das Schicksal es gut mit mir meint.
Ich habe Grund zur Freude.
Ich befinde mich auf der Sonnenseite des Lebens.
Es heißt, wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten ... das mag stimmen.
Ich wende mein Gesicht der Sonne zu und nehme die Schatten hinter mir zur Kenntnis. Ich nehme sie mal mehr, mal weniger ernst –
irgendwann kommt immer eine helfende Hand;
wenn nicht von alleine, so muss ich sie nur suchen oder darum bitten.

Nehmen und Geben, geliebt werden und lieben, Wünsche haben und Wünsche erfüllen ... Teile vom Glück.
Ja, ich fühle mich beschenkt.

© Corinna Herntier

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Das Copyright zu obigen Texten liegt beim jeweiligen Gruppenmitglied;
die Veröffentlichung hier als Gruppengedicht erfolgt mit dem Einverständnis des Autors/der Autorin.

Interne Verweise

Kommentare

15. Okt 2020

Gern schenkt Frau Krause Bier sich ein -
Den Hausputz schenkt sie sich! Gemein ...

LG Axel