Rattenlied

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

„Ein Hun, ein Hun, ein Hun, der, ter“ –
ein falscher Fuffziger obendrauf,
das denkt sich vielleicht irgendwer,
nein, es schiebt Seelen zum Verkauf!

Was kannst du blättern, wenn es funzt?
Wie viel hast du im Sack, wenn‘s soll?
Bist du ein fettes Biest, das grunzt?
Was macht wen geil und liebestoll?

Man braucht den Stoff zum Überleben,
und wer dämlich ist, kriegt mehr.
An Fersen soll das Glück ihm kleben,
wie auf den Straßen Dreck und Teer!

Man sehnt sich diesen Mammon groß –
als sei die Welt allein nichts wert.
Und ja, er lässt wohl niemand los,
denn wer nichts hat, der lebt verkehrt!

Der schaut sich an, wo Leere gähnt,
wie ein Verdorbener, der nicht weiß,
daß er, so gut wie nie erwähnt,
verkommen ausrutscht auf dem Eis …

Die Not tanzt sich den Rhythmus ein,
der niemals von sich reden macht,
und bleibt mit jedem Traum allein,
der unerkannt blüht, Tag und Nacht!

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