Schön und fromm

Letzte Sterne stehen furchtbar klein
und der Himmel ist verwaschen.
Ich will nicht mehr glücklich sein,
nur Probleme wünsch‘ ich fort –
ich bin viel zu sehr gestresst!
Mein Gesichtsfeld zieren Flaschen!
Ich bin der ganzen Welt im Wort!

Diese Welt ist über-zeugend.
Überzeugt sogar vom diesem Clan,
den sie, an ihrem Busen säugend,
ungehemmt und wild sein lässt,
weil er, alle Rechte beugend,
nichts als unverschämt sein kann –
der Vernunft nichts weiter schuldet!

Alles herrscht nun wie ein Fluch,
weil das Böse – engelhaft –
positiv auf das Gesuch
(womit man uns total erpresst)
jeder schwarzen Teufelsmacht,
täglich neue Leiden schafft,
die der Schicksalssturm entfacht!

Melde dich nicht laut, Gewissen,
du wirst gar nicht mehr gebraucht!
Füge dich in stures Müssen,
sei in deinem Glauben fest,
ignorier‘ dich selber, komm –
denn in den Missbrauch eingetaucht,
wirkst du wieder schön und fromm!