„Verzeiht, ich war dem Irrtum wohl erlegen,
als ich mein Wort an euch gerichtet!“
mag jener rufen, der mit Worten ficht,
denn Worte können wohl verletzen,
allein jedoch, sie töten nicht.
Wie will der um Vergebung bitten,
der seine Flinte Verse rezitieren lässt,
die seinem Gegenüber tief in Leib und Seele dringen?
Kein Wort, kein Dichter kann das Leben
zurück in tote Leiber singen.
Ich mahne an: Macht die Gewehre sprachlos
und messet euch im ruhelosen Wortgefecht,
mit eurem Wort als Schwert mögt ihr den Mittelweg erkunden,
auf dem vereint sich wandern lässt und dann
entscheidet weise, wenn ihr das rechte Maß gefunden!
Das Gedicht ist der Journalistin Shaima al-Sabbagh gewidmet, die am 25.01.2015 in Kairo während einer Demonstration von der der Polizei mit Schrot (!!!) erschossen wurde.