Steige hinab in die Tiefen der Seele,
teile das Dunkel und atme das Licht,
wechsle die Räume, der Fügung befehle,
alles zu wandeln was Trauer und Pflicht.
Gib dich dahin in bewusster Gebärde,
Dunkles betrachte im Wandel der Zeit,
harre der Sonne im Schoße der Erde,
bis die Gestalt von der Scholle befreit.
Beug dich hinab und erkenne die Gründe,
koste und schmecke das Salz im Gestein.
Was du geschaut und geschmeckt das verkünde
uns es erstrahlt aus der Tiefe der Schein.
Hebe und trage die Bürden der Tage
such und vertrau auf den Sinn jeder Last.
Klopfe und harre und rufe und frage,
öffne die Pforte und werde mein Gast.
Kommentare
Pflanzen, .wachsen, werden, verkünden. Dein Gedicht gefällt mir sehr.
Lebte ich im Mittelalter auf dem Dorfe, würde ich jede deiner Zeilen
mit meinem Herzblut unterschreiben wollen.
Passt deine ethische Vorstellung in die Gegenwart ? Ich weiß es nicht
Trotzdem, es gefällt mir sehr, dein Gedicht !
HG Olaf
Lieber Olaf, vielen Dank für deinen Kommentar. Der mittelalterliche Touch rührt vielleicht von meiner Begeisterung für Meister Eckhart her. Ich habe eine Sprache in Metaphern gewählt, da ich sie für zeitlos halte. Aber ich gebe dir Recht, der Ausdruck mag durchaus etwas antiquiert wirken. Herzliche Ostergrüße Elmar