Wir befinden uns im Krieg,
vielfältig umzingelt vom Virenfeuer,
und müssen uns verschanzen.
Von dem, was vom „Normalen“ blieb,
was uns früher lieb und teuer,
ist, auf den Scherben dessen tanzen
in wilder und verzweifelter Manier.
Die Rechte nicht, und nicht die Linke,
weiß, was die Mitte tun soll – oder besser lässt,
ein jeder schreibt sich Panik aufs Panier;
und wer auch mit der weißen Fahne winke,
vergebens sucht er Deckung vor der Pest.
Denn niemand sieht den Feind,
man kann ihn weder hören, schmecken, riechen
in seiner Schrotschuss-Strategie.
Was kaum als Schutz erscheint –
man kann sich lediglich verkriechen
und hoffen: „Mich erwischt es (vielleicht) nie …“
***
Doch wer an Rettung denkt,
der sei an Troja hier erinnert:
Der wahre Feind war im Geschenk versteckt,
sie haben es gefeiert und in die Stadt gelenkt;
sie waren nicht besorgt, es hat sie nicht gekümmert,
zu spät erst haben sie’s entdeckt …
© noé/2021