Wer auch noch da ist

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Der graue Morgen stellt sich ein:
Im Osten trügt ein fahler Schein,
um uns die Zukunft zu versprechen –
in der die die gold‘nen Stäbe brechen.

Der raue Reif auf allen Dächern
spiegelt, was in den Gemächern
jetzt geschieht: dort friert das Blut!
Doch bald ist alles wieder gut …

Wir gehen gemeinsam in die Starre
und spannen uns vor eine Karre,
mit der man uns dorthin verschleppt,
wo wir, betrogen und geneppt …

auf eine Zeit aus Schwachsinn blicken.
Sich stets in den April zu schicken,
sei unser Glück, sagt man, auf Erden –
und wir schwanken mit den Herden.

„Zusammen werden wir das schaffen“,
predigt man den sturen Affen,
die von gar nichts was verstehen,
sich stets in kleinsten Kreisen drehen.

Inzwischen ist es hell geworden.
Wir sehnen uns nach den Rekorden,
die man uns vorgibt, als ein Soll,
und sind für Quatsch des Lobes voll!

Der Mond ist auch noch da und schweigt,
wobei er uns die Schulter zeigt,
die so trist wirkt, oder kühl
wie unser schreckliches Kalkül!

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