Geh'n wir heim!

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(55 - Bitburg, Mai 2007)
Das Alter ist's, dem wir uns beugen,
nicht in Demut oder Zweifel,
sondern aus der Zeiten Zeugen,
verwirrt und ohne lohnend Ziel.

Versunken in der Tage Tiefe,
in Ehrfurcht und in Ärger;
entrückt, als wenn das Ende riefe,
und wir erwarten nicht mehr viel.

Doch heut noch wollten wir's Euch zeigen,
mit Enkelkindern tanzen Reigen,
teilen gern mit euch die Leiden,
helfen wo's geht - Not zu meiden,
zu lindern jede Art von Gram
und glätten heikle Wogen;
nicht davon, woher es kam
- verschweigen, was verlogen!

Guter Rat für weite Wege
Trost für unwegsame Träge,
Hilfe mit der kleinen Geste -
begnügen uns mit jedem Reste
- doch was nützen uns selbst das feinste Wort
dort an jenem, tristen Altenhort?

Langsam geht die Kraft dahin
und schneller noch der Wille,
die bleiche Macht zu wehren
vor ewig langer Totenstille.

Das war's wohl!
Heut und hier.
Ihr redet wirr.
Wir sitzen da,
versteh'n Euch nicht
- nicht mehr
- nie mehr?

And're Zeiten, and're Welten,
können nichts mehr für uns gelten.
Neue Wege, neue Pegel,
werden nichts für uns mehr regeln.

Verzweiflung in den letzten Tagen,
wenn sie sich häuft, müssen wir fragen:
Wozu noch immer länger leiden?
Wozu erfahren, was zu vermeiden?

Also …
geh'n wir …

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