Es fängt damit an, daß man Angst vor nackten Frauen hat. Nicht, daß Mann sie nicht gerne „benützen“ würde – aber, da ist andererseits diese Macht, die von Frauen ausgeht … Das ist schlecht(?)! Davor muss man sich in Acht nehmen, denn sonst bestimmt diese Macht alles – auch ob, oder ob nicht! Und Ansprüche kommen auf!
Wer das zulässt, der kann seinem Glauben nicht mehr treu ergeben bleiben, denn er glaubt ja nur noch an die (eventuelle) Schönheit und natürlich auch an die großen Unterschiede, die daraus hervorgehen. Entstanden sind sie durch die Evolution, die den Wettbewerb der Frauen und Männer untereinander als Ansporn benutzt.
Doch in einer gleichberechtigten Gesellschaft werden eben auch die Frauen untreu … Das bedeutet noch mehr Anstrengung für den Mann. Ritterlichkeit ist gefragt: Minnegewinsel und Turnierfähigkeit. Manche Gesellschaften sind dem nicht gewachsen! Also muss die Frau schnellstens verhüllt werden, dann bleibt alles ruhig.
Vorläufig sind aber noch Gesicht und Hände zu sehen … das andere ist nun eine Sünde! Doch was jetzt? Jetzt sind immer noch nicht alle Objekte der Begierde gleichgemacht und daher ungefährlich für triebgesteuerte Vollpfosten geworden. Das kann Mann so nicht stehenlassen. „Gottes Wille“ muss erfüllt werden!
Gut – die Anziehungskraft des „zarten“ Geschlechts hat bereits bedeutend nachgelassen. Zu erkennen ist das an der einheitlichen Bemäntelung. Deren Hülle schützt schon ein bisschen vor dem Teufel. Aber das ist noch lange nicht genug! Irgendwie ist die Schönheit – soweit vorhanden – immer noch sichtbar.
Grobe Hände und eine primitive Visage schrecken eben leider ab. Wie soll der allgemeine Drang zur Reproduktion der Art da Erfüllung finden?! Das kann Gott nicht zulassen! Also: „Schwamm drüber“, nein – „Vollverhüllung“ heißt das Zauberwort. Dadurch werden die ungezügelten Brachialtriebe des Mannes etwas besänftigt.
Sie werden sogar auf etwas voll konzentriert, auf etwas von undefinierbarem Aussehen, daß er, der Mann jedoch jederzeit für seine Selbstbefriedigung haben kann. Ob es nun hässlich ist, oder schön, das spielt keine Rolle … die Reichen kommen trotzdem zu ihren Schönen. Die andern kriegen, was übrigbleibt.
Demnach ist plötzlich alles „schön“. Aber das ist nicht der springende Punkt! Der Punkt ist der Gehorsam! Eine Frau, die absolut machtlos ist, weil sie sich nicht dem natürlichen Vergleich (= Evolution) mit anderen Frauen aussetzen kann und darf, ist eher gehorsam, als eine, die getrost Ansprüche zu stellen weiß …
Es spielt keine Rolle mehr, ob sie nun hübsch oder abstoßend aussieht, ob sie sensibel oder stumpf, charmant oder plump, intelligent oder brummeldumm ist – sie besitzt Geschlechtsmerkmale, die zur Fortpflanzung taugen. Darauf kommt es an. Das reicht, um den Willen Gottes in die Untat umzusetzen.
Doch halt – haben wir nicht noch etwas vergessen? Ja, selbstverständlich: Das muss Auswirkungen auf Kunst und Kultur haben! Modeschöpfer werden ab sofort in ihrem freien Wirken eingeschränkt, Fotografie und Malerei sind, was natürliche Schönheit, oder auch geschminkte Provokation betrifft, tabu. Das Leben wird statischer!
Der Ausschluss der Frau aus einer intakten Gesellschaft muss unbedingt, bis in alle Bereiche, vollzogen werden. Der Mensch unterscheidet sich, auf diese hochmoderne Weise, von allen anderen Tieren der Schöpfung, wo die Weiblichkeit generell Anerkennung genießt. Er begibt sich auf eine Stufe unter den Hirschen herab.
Er röhrt nicht, er kauft! Er kämpft nicht um seinen Harem, er gewinnt an Bedeutung durch „Ehre“! Gravitätisch schreitet der Mensch, sprich „Mann“ voraus, und die (verhüllte) Frau folgt ihm in gebührendem Abstand. Bitte jetzt nicht lachen! Es gibt tatsächlich Zivilisationen, die derlei in ihren angestammten Ländern dulden!
Kommentare
Der Künstler passt sich eben an -
Er malt brav Ornamentchen dann ...
LG Axel
Die heißen glaub ich "Besken", oder so...
und Rubens brennt dann lichterloh!
LG Alf